Saison 2019/2020

Den Auftakt am Mittwoch, den 02.10.19, machte tanzmainz mit „Soul Chain“ des umjubelten israelischen Choreografenduos Sharon Eyal und Gai Behar.

In ihrem „mitreißenden, elektrisierenden Gesamtkunstwerk um das Thema Liebe und Sehnsucht“ (ARD) entstanden spannungsreiche Szenen zwischen Distanz und Nähe, Freiheitsdrang und Gruppenzwang.

Am Donnerstag, den 07.11.19, lud das Landestheater Niederösterreich unter Regie von Puppen-Magier Nikolaus Habjan zu „Am Königsweg“. Das Stückfragment der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek rechnete mit dem amerikanischen Präsidenten ab und beleuchtet die Mechanismen und Hintergründe rechtspopulistischer Strömungen.

Schauspiel-Star Joachim Meyerhoff erzählte in seinem biografischen Roman

Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ von seiner Selbstfindung zwischen der selbstverliebten Theaterwelt an einer Münchner Schauspielschule und dem aberwitzigen Alltag in seiner Großeltern-WG. Das Metropoltheater München unter Regie von Gil Mehmert ließ sein ambivalentes Leben am 28.01.20, mit beredten Gruppenchoreographien und urkomischen Soloeinlagen lebendig werden.

Am Samstag, den 22.02.20, kam Arthur Millers Meisterwerk „Tod eines Handlungsreisenden“ der Schauspielbühne Stuttgarts / Euro-Studios Landgraf nach Fürstenfeld. Ausgezeichnet als beste Tourneetheater-Produktion 2018 erzählt das Stück von Willy Loman, einem passionierten Geschäftsmann und Familienvater, den die anhaltenden Misserfolge immer tiefer in die Schuldenfalle führen. Die Entfremdung von sich und seiner Familie lässt Lomans amerikanischen Traum immer mehr zum Albtraum werden.

Den Abschluss der Saison sollte  das Deutsche Theater Berlin mit „Väter und Söhne“ am 01. und 02.05.20 (Doppelvorstellung)bilden . Brian Friels Stück nach dem Roman von Iwan Turgenjew ist ein kluges Generationenbild und Familienpanorama, das vom ewigen Konflikt zwischen Alt und Jung, Aufbruch und Tradition erzählt. Unter Regie von Daniela Löffler (Einladung zum Berliner Theatertreffen)sollte getafelt, musiziert, getanzt und parliert werden —aber leider machte „Corona“ diese  Aufführung nicht mehr möglich.